“ DIE SALZWIESEN VON HOLWERD SIND FÜR IHRE WEITE BEKANNT ”
Ruben Smit
Die Salzwiesen von Holwerd sind für Ihre Weite bekannt. Zu beiden Seiten der Pier kann man bei klarem Wetter kilometerweit über diese Salzwiesen-Landschaft schauen. Je dichter man zum Wattenmeer kommt, umso jünger werden die Salzwiesen. Auf den höher gelegenen, älteren Salzwiesen grasen Rinder, Schafe und Pferde. Die Pier bildet einen perfekten Querschnitt der Salzwiesen. Man kommt aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Unten, in der Nähe des Fährparkplatzes, liegt die jüngste Salzwiese. Offene Gewässer mit hier und dort ein paar Queller-Büscheln dominieren die Landschaft. Auch schön und besonders auffällig sind die noch aktiven Salzwiesen-Werke. Diese Technik stammt aus einer fernen (mittelalterlichen) Vergangenheit und wird hier noch immer angewandt. Kleine aus Weidenästen und Pfählen bestehende Dämme wurden mit Erde eingesetzt. Hierzwischen konnte sich der Schlamm aus dem Wattenmeer absetzen. Sobald die Salzwiese hoch genug war, wurde ein Deich drum herum gebaut, damit das Land genutzt werden konnte. Zunächst als Weideland und später als Acker. Diese Technik kommt noch immer zum Einsatz, um die bestehenden Salzwiesen zu erhalten.
Logistik: Alle, die zur Amelander Fähre fahren, kennen die phantastische Aussicht, die sich hinter dem Deich bei Holwerd bietet. … und fast niemand nimmt sich die Zeit, dies zu genießen. Nehmen Sie die Fähre eine Stunde später, besuchen Sie die Vogelbeobachtungshütte und wandern Sie am Deich entlang.
Bester Zeitpunkt: Es ist ein besonders schönes Gebiet. Das gilt für jede Saison, aber die Monate August und September sind die schönsten Monate (genauso wie in anderen Salzwiesengebieten). Dann verfärbt sich der Queller rot und die Seeaster blüht. Wolken, Stelzenläufer, wie der Alpenstrandläufer, der große Brachvogel und vor allem auch der Sandregenpfeifer ziehen über das Gebiet und lassen sich manchmal ganz dicht neben der Pier fallen. Das ganze Jahr über hält sich ein Wanderfalke bei den Pfählen auf, die sich rund um die Abfertigungshalle befinden. Etwas später im Herbst können Sie hier den Raufußbussard und die Feldeule beobachten. Es lohnt sich auch im Frühjahr, das Gebiet zu erkunden. Von der Vogelbeobachtungshütte aus kann man die balzenden Stelzenläufer auf der Muschelinsel beobachten und an diversen Stellen kann man dem Gesang der Feldlerche lauschen.
Fotografie: Für die Vögel benötigen Sie ein langes Teleobjektiv (> 300 mm), für die Landschaften ein gutes Weitwinkelobjektiv. Das Fotografieren der Strukturen im Ton nach einer Trockenperiode ist ganz bestimmt die Mühe wert.
Gastronomie: Bei der Abfertigungshalle von Wagenborg gibt es ein Restaurant.
In der Nähe: Am Watt-Deich entlang verläuft eine schöne Radroute, auf der man prima Wattvögel beobachten kann. Weiter gen Osten erstrecken sich die Salzwiesen von “Noard-Fryslan Bûtendyks van het Fryske Gea”. Dort befindet sich auch das Salzwiesen-Zentrum “Noarderleech”. Hier kann man Informationen über dieses schöne Wattgebiet einholen.
Fauna: In den Salzwiesen von Holwerd trifft man Bergenten, Austernfischer, Rohrweihen, Säbelschnäbler und Wanderfalken an. Im Winter sieht man die Feldeule und den Raufußbussard. Achtung: Bei extremem Hochwasser (in Kombination mit einem starken West- oder Nordwestwind > 7 Bft mit Springflut) steht die Pier manchmal unter Wasser. Dann kann man erst sehen, wie viele Mäuse in den Salzwiesen leben. Das wissen auch die Möwen und die Raubvögel.
Flora: Schöne Salzwiesen-Vegetation mit Queller und Seeaster.
Wattenmeer Friesland
Watteninsel Schiermonnikoog