Alles verändert sich
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Gummistiefel sind hier kein überflüssiger Luxus. Diese Wanderung sollte man unbedingt mal gemacht haben: über die Kobbeduinen und den Bouwe Hoekstrapad zur Willemsduin, quer durch die Marschwiesenlandschaft. Aber beachte die Gezeiten!
Und auch die Brutsaison. Kaap Willemsduin ist ein echter Blickfänger. Hier sieht man noch zwei Holzbaken, an denen sich die Schiffe auf See früher orientierten, um ihren Kurs zu bestimmen. Über das östliche Marschland Oosterkwelder hat man hier eine fantastische Aussicht auf das Wattenmeer.
Die Marschwiesen bilden eine natürliche Übergangszone zwischen Land und Meer. Entstanden aus dem feuchten Lehm, den die See in Form winziger Schlickteilchen anspült. Wenn sich das Wasser zurückzieht, halten sich die Marschpflanzen am Schlick fest. Von der See erschaffenes Land - ganze ohne Menschenhand. Ein unendlicher Prozess. Auf Schiermonnikoog begann dieser Prozess um 1850 herum. Vor dieser Zeit war der östliche Teil der Insel noch eine einzige riesige Sandfläche. Heute ist dies ein unvergleichlicher feuchter Lebensraum, in dem die Gezeiten freies Spiel haben und Tausende von Wattvögeln im Strand-Wegerich und Salzschwaden Nahrung finden. Auch die Schafe, die im Sommer auf den höheren Marschregionen grasen, sind auf den salzigen Salzschwaden zu finden.
In diesem einzigartigen Naturgebiet findet sich auch eine ganz eigene Flora und Fauna. Salz-Schlickgras, Strand-Astern und Queller - allesamt Arten, die unlöslich mit der Wattenmeerlandschaft verbunden sind. Süß und salzig bilden eine Harmonie miteinander. Jeder Wasservogel hat so seine eigenen Vorzüge.
Der natürliche Prozess, der vor gut einem Jahrhundert begann, ist noch immer in vollem Gange. Das unerschöpfliche Baumaterial bildet dabei der Lehm. Schicht um Schicht. Auf älteren Marschwiesen ist die nährstoffreiche Lehmschicht zum Teil bis zu fünfzehn Zentimeter dick. Jüngere Marschwiesen, die bei Hochwasser vollständig unter Wasser stehen, sind noch spärlich bewachsen.
Hier wagen sich gerade die ersten salzresistente Pflanzen wie der Queller und die flügelsamige Schuppenmiere tapfer hervor. Sie sind die Botschafter der Zukunft. Biologen entdecken hier regelmäßig neue Pflanzensorten. Der Lebensraum auf den Marschwiesen bleibt faszinierend.
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