Ein fast sorgloser Urlaub auf Ameland während des Krieges
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Ameland war sicherer als andere Orte in den Niederlanden. Zuerst konnten die Urlauber sogar noch einfach auf die Insel kommen. Doch in der Zwischenzeit flogen ständig Flugzeuge über die Insel und wurden angespülte Seeminen unschädlich gemacht.
Die Machtübernahme im Mai 1940 verlief auf Ameland ruhig. Die niederländischen Soldaten wurden von den Deutschen einfach weggeschickt. Bald kamen sogar die ersten Touristen zurück auf die Insel. Am 31. Mai wurde die Ankunft von Urlaubern durch einen britischen Luftangriff behindert. Dieser zerstörte nämlich die Fähre. Ab Ende August schränkten die deutschen Besatzer den Tourismus jedoch ein. Ameland durfte nur noch mit einem Ausweis besucht werden.
Die Deutschen bauten auf Ameland Bunker, um die Küste und den Luftraum zu verteidigen. Diese Bunker waren Teil des Atlantikwalls: der Verteidigungslinie wichtiger strategischer Orte an der europäischen Westküste. Die Stellungen auf Ameland spielten eine geringere Rolle als die wichtigen Radarposten auf Terschelling und Schiermonnikoog.
Dennoch wurde auch Ameland mit Luft- und Seekämpfen konfrontiert. Auf Ameland selbst wurden wenig Abstürze verzeichnet, doch rund um die Insel fielen viele Opfer. Und es spülten viele Opfer der Schlacht von Dünkirchen an den Stränden der Insel an.
Die Einwohner Amelands konnten ihre Insel nur noch mit einem Ausweis verlassen. Deutsche Soldaten und Inselbewohner waren einander ausgeliefert. Doch die Atmosphäre war relativ entspannt. Beiden Parteien war daran gelegen, die Situation so lebenswert wie möglich zu halten. Dennoch gab es eine Untergrundbewegung, die vor allem Menschen half, die untertauchen mussten. Darüber hinaus sammelte die Bewegung Informationen, die an Widerstandsgruppen auf dem Festland weitergeleitet wurden.
Die Amelander sahen die niederländische Flagge am Festland auf dem Turm von Holwerd schon wehen, als die Insel noch immer besetzt war. Die Leute begannen zu feiern und die deutschen Soldaten konnten zusehen. Augenzeugen zufolge bildeten die Deutschen und die feiernden Amelander eine große friedliche Gruppe. Die deutschen Soldaten wollten schließlich nur noch Eines: so schnell wie möglich nach Hause.
Erlebt diese besondere Geschichte im Bunkermuseum von Ameland. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Küchenbunker. Es erzählt mittels eindrucksvollem Bildmaterial die persönlichen Geschichten der Amelander. Außerdem findet ihr hier Fundstücke und einen Gedenkraum für die Kriegsopfer. Steigt die Treppe zu diesem unterirdischen Bunker hinab und taucht
in eine andere, eindrucksvolle Welt ein.
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Wattenküste Groningen
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Militärisches Erbe