Auf Ameland kann man tagsüber herrlich durch die Dünen radeln und ströpern. Die meisten Besucher tauschen abends die frische Luft gegen ein gemütliches Café oder einen Holzofen irgendwo drinnen ein, obwohl man auch nach Sonnenuntergang noch so viele schöne Dinge auf der Insel erleben kann. Nehmen Sie beispielsweise an der Exkursion Wald, Strand und Leuchtturm bei Nacht teil. Die Chance ist groß, dass Sie dann den jungen Naturführer Valentin Pöchmüller treffen, der für die Stiftung “Stichting Amelander Musea” tätig ist.
Der österreichische Valentin verliebte sich mit 8 Jahren in die Insel. “Ich besuchte die Insel während eines Urlaubs mit einer deutschen Gruppe und sagte damals zu meiner Mutter, dass ich später auf dieser Insel wohnen wollen würde. Inzwischen ist die Insel bereits seit fünf Jahren mein Zuhause.” Valentin machte seine Ausbildung beim “Natuurcentrum Nes”, bei erfahrenen Naturführerkollegen. Er gibt mit großem Engagement Führungen auf Niederländisch und Deutsch. Diese Touren beginnen immer in der Abenddämmerung, beim Leuchtturm. „Dort gibt es eine Überdachung, unter der wir uns treffen können. Ich stelle mich vor und erkläre, was wir tun werden. Danach machen wir uns gleich auf den Weg.”
Der Ausflug führt direkt in den Wald, wo Sie im Zickzack entlang besonderer Fleckchen kommen. „Auf der Nordseite kann man deutlich sehen, wie der Wald angelegt wurde“, erklärt Valentin. „Unterwegs erkläre ich, warum der Wald dort ist, wo er ist, und warum diese Bäume ausgewählt wurden. Das hat alles mit dem Nordwestwind zu tun, der viel Salz und Sand mitbringt. Laubbäume können damit nicht besonders gut umgehen. Die Dörfer konnten dem sandigen Wind nicht gut standhalten. Der Wald diente als eine Art Windschutz. “
Auf der Südseite des Waldes gelangt die Gruppe über den Strandaufgang an den Strand. Valentin: Oben am Strandaufgang ist es eine guter Moment, ein Fernglas zur Hand zu nehmen, da man im Westen Terschelling, mit einer großen Sandbank zwischen den beiden Inseln, sehen kann. "Wenn es noch hell ist, können Sie dort Dutzende von Robben sehen." Am Strand angekommen, geht die Gruppe weiter bis zur Flutlinie. „Im nassen Sand können wir anhand einer Zeichnung erklären, warum Ameland so aussieht und was die Strömung mit der Insel macht“, sagt der junge Führer. „Das Dorf Sier war einmal hier, vor hunderten von Jahren. Die Überreste sind dadurch, dass sich die Insel buchstäblich verschiebt, jetzt schon 20 Meter unter dem Wasser verschwunden. Die Leute finden hier oft noch Keramikstücke aus diesem Dorf. “
Wenn Sie wieder nach Norden gehen, können Sie alles sammeln, was an der Flutlinie angespült wurde. „Das Außergewöhnlichste, das ich einmal gesehen habe, war eine Wurzelmundqualle, die fast 40 Zentimeter breit war. In einer derartigen Größe sieht man sie nicht oft.“ Der Weg führt nun über eine 15 Meter hohe Düne wieder in den Wald hinein. Das ist ein ganz schöner Anstieg, der mit einem schönen Blick auf den Wald und den Leuchtturm belohnt wird. Um diese Zeit herum wird es meistens dunkel. Dann ist das Licht des Leuchtturms bereits wunderschön zu sehen. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald endet die Tour am Leuchtturm. "Wir laden die dann Leute dazu ein, einfach mal hinauf zu gehen." Valentin nennt es klettern und es ist auch beihnahe so. Nicht weniger als 236 Stufen führen Sie spiralförmig hinauf, während die Treppen schmaler werden. Die Belohnung dafür ist aber spektakulär. Von der Spitze aus können Sie sehen, wie die Lichter des Leuchtturms die Insel erhellen. In der Ferne sieht man den Turm von Terschelling und manchmal auch Schiermonnikoog oder Vlieland. Das ist ein wunderbarer Abschluss einer wundervollen Tour!
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