Lange Zeit war Schiermonnikoog in Privatbesitz. Graf Bechtold von Bernstorff erbte die Insel 1939. Mitte Mai 1940 kamen die ersten deutschen Soldaten auf die Insel, um sie für fünf Jahre zu besetzen. Nach dem Krieg wurde Bechtolds geliebtes Schiermonnikoog vom niederländischen Staat zu seiner großen Enttäuschung konfisziert. Er war kein Feind der Inselbewohner. Der Krieg hat auf der Insel Spuren hinterlassen. Besucht das Bunkermuseum Schlei oder steigt auf den Wassermannbunker. Sie erzählen ihre eigene Geschichte.
Dieser Überrest des Atlantikwalls wurde nie genutzt, ist aber nichtsdestotrotz beeindruckend. Steigt auf den Bunker und genießt die wunderschöne Aussicht.
Dieser stille, beeindruckende Platz in den Dünen erzählt die Geschichte von Ertrunkenen und jungen Soldaten aus beiden Weltkriegen.
Taucht ein in die Geschichte Schiermonnikoogs in diesem schönen ehemaligen Schulmeisterhaus.
Aufgepasst! Am Reeweg sind unter anderem noch eine Kanone sowie eine Seemine aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden.
Die achthundert Einwohner von Schiermonnikoog waren während des Krieges in ihrem Dorf isoliert. Der Krieg verlief hier relativ ruhig. Doch kurz vor der Befreiung waren die Verhältnisse angespannt.
Der Bau des Atlantikwalls hatte weitreichende Folgen für das Erscheinungsbild der Wattenregion. Der Bau verschiedener Verteidigungsanlagen war ein grober Eingriff des Menschen in die Natur. Doch gleichzeitig hat diese Natur auch den Bau der Verteidigungslinie beeinflusst. Die Überreste dieser Verteidigungslinie sind Teil unserer Militärgeschichte. Und der Bau des Atlantikwalls hat die gesamte Wattenmeerküste zu einer Landschaft der Erinnerungen gemacht. Auch auf Schiermonnikoog wurden zahlreiche Bauten errichtet.
Wie auf den meisten anderen Watteninseln waren die Dünen auch auf Schiermonnikoog sehr wichtig. Denn Dünen bildeten den natürlichen Lebensraum für Bunker. In der Dünenlandschaft konnten Baugruben schnell ausgehoben und konnte anschließend gleich Beton gegossen werden. Um den neuen Bunker danach sofort mit Sand zu bedecken. Die Bunker waren hier also nicht nur einfach zu errichten, sondern auch problemlos zu tarnen. Darüber hinaus konnten sie durch Gräben leicht miteinander verbunden werden. In den Dünengebieten entstanden auf diese Weise manchmal komplette Bunkerdörfer. Auf
Schiermonnikoog war das die Schlei-Stellung.
Einerseits arbeiteten die Deutschen mit der bestehenden Landschaft zusammen. Andererseits wurde die Dünenlandschaft natürlich durch Gräben, Stacheldraht und den vielen Beton stark gestört. Für einen optimalen Schutz wurden hier und da
sogar neue Dünen angelegt oder bestehende Dünen von Hand steiler gemacht. Das Baumaterial für alle Verteidigungsanlagen wurde von anderswo angeliefert. Es fand also ein schwerer industrieller Eingriff in die bestehende Wattenlandschaft
statt. Noch nie zuvor war dies in einem so großen Umfang geschehen.
Die Schlei-Stellung, auch bekannt als Schleidorf, wurde auf der Nordseite der Insel gebaut. Sie bestand aus Radaranlagen, Flakgeschützen, Bunkern und getarnten Baracken. Die Baumaterialien wie Mörtel, Sand, Kies und Stahldraht wurden von Schiffen angeliefert. Speziell für den Transport dieser Materialien in das Bunkerdorf hatten die Deutschen eine neue, mehr als fünf Kilometer lange Schmalspurbahn gebaut.
Auf der höchsten Düne von Schiermonnikoog, der Poemelsduin, bauten die Deutschen einen großen Wassermannbunker. Die Düne wurde erst abgetragen, danach der Bunker gebaut und die Düne anschließend rund um den Bunker wieder aufgeschüttet. Der Bunker wurde hier gebaut, weil eine Wassermann-Radarantenne darauf installiert werden sollte. Solche Antennen wurden immer auf den höchsten Dünen installiert, sodass alliierte Flugzeuge so schnell wie möglich entdeckt werden konnten. Der Bunker wurde gebaut, die Antenne jedoch nicht.
Nach dem Krieg wurde das Bunkerdorf abgerissen. Die Materialien wurden für den Wiederaufbau der Insel verwendet. Viele Bunker verschwanden auch unter dem Sand. Man könnte sagen, dass die Dünenlandschaft auf diese Weise wiederhergestellt wurde und dass die Narben, die die Bunker hinterlassen hatten, damit beseitigt wurden. Aber in Wirklichkeit bilden die Bunker heute den Kern neuer Dünen. Sie sind Teil einer neuen Wattenlandschaft geworden.
Der Atlantikwall veränderte die Landschaft der Watteninseln und markierte die Wattenküste. Sie können jetzt die Geschichte hinter diesem faszinierenden Erbe des Zweiten Weltkriegs sehen und erleben.
Hier können Sie das militärische Erbe der Wattenregion entdecken. Nehmen Sie an einer aufregenden Suche durch zugängliche Bunker und Museen teil. Und erleben Sie die eindringlichen Geschichten hinter diesem faszinierenden Erbe.