Die nachhaltige Unternehmerin: Nienke Dijkstra

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Es macht mir einfach Spaß, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, um die Welt zu verschönern. Das ist meine Motivation.

Das Verhalten des Meeres als Lehrmeister für den Menschen. Im Gespräch mit Nienke Dijkstra, nachhaltige Unternehmerin und Gründerin von Do Once Wad, wird schnell klar, was das Meer für sie bedeutet. Aber woher kommt eigentlich diese Leidenschaft für das Wasser? Und wie kam es zu ihrem nachhaltigen Unternehmen? In diesem Interview gehen Visit Wadden und Nienke Dijkstra der Frage nach, was es bedeutet, im Wattenmeer nachhaltig zu wirtschaften.

Lesezeit: etwa 5 Minuten​

Woher kommt Ihre Leidenschaft für das Meer?

''Diese Natur ist wirklich so furchtbar klug. Sie ist so klug. Und wenn man sich mehr mit der Natur verbindet, wird man auch selbst klüger. Letztlich ist das in unserem eigenen Interesse. Die Erde wird sich weiter drehen, aber wir als Menschheit werden nicht überleben, wenn wir so weitermachen wie bisher.“ Nienke macht schnell klar, dass es in der Natur und damit auch im Meer Weisheit gibt. Und dass sie als Skipperin selbst auch weise Lehren daraus zieht. „Auch wenn ich mir die Gezeiten anschaue, weißt du, das ist so klug. So ein riesiges Wasserbecken, das sich zweimal am Tag allein durch die Anziehungskraft von Sonne und Mond bewegt. Und das in einem Rhythmus, den wir in unserem Leben nur noch sehr selten haben. Das Lustige daran ist, dass ich eine Zeit lang als Skipper auf einem Gezeitengebiet gesegelt bin. Irgendwann kam dann die Ebbe, und ich musste automatisch eine Pause einlegen. Ich kann nicht mehr weiterfahren. Und ich war eine Zeit lang in einem Gebiet ohne Gezeiten, und ich war immer sehr müde, weil ich weitergesegelt bin. Und durch die Gezeiten lernt man eigentlich, in einem Rhythmus zu leben. Es gibt also Dinge in der Natur, die so genial eingerichtet sind, dass wir viel davon lernen können.“

Was bedeutet ''Do Once Wad“?

''Im Großen und Ganzen sieht man das natürlich oft nicht. Wenn man auch bestimmte Entscheidungen trifft, nicht zu fliegen oder das Auto stehen zu lassen. Dann sieht man die Ergebnisse nicht sofort.“ Mit ihren Segeltörns durch das Wattenmeer macht Nienke Dijkstra die menschliche Verschmutzung greifbar. Vor allem das Ausmaß der Plastiksuppe wird hier im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar. Die Segeltörns von Do Once Wad sind eigentlich praktische Beispiele, um den Menschen bewusst zu machen, dass sie durch ihr Handeln tatsächlich etwas bewirken können. „Die Plastiksuppe ist etwas, mit dem wir alle umgehen müssen. Und wir tragen auch alle dazu bei.“ Für Nienkes Segeltörns kann man sich gegen eine Gebühr anmelden, um mit ihr aufs Meer hinauszufahren. „Dann fahren wir zu einer schönen Sandbank, machen das Schiff fest und bleiben erst einmal eine Stunde an Bord. Nach einer Stunde gehen wir auf die Platte und spazieren dann zwei Stunden lang um die Platte herum. Dann schauen wir uns an, was das Meer dort hingelegt hat. Und in der Zwischenzeit amüsieren wir uns einfach prächtig.“

Was tun Sie selbst im Bereich der Nachhaltigkeit, und arbeiten Sie auch aktiv an den SDGs?

Nienke sagt, dass sie sich von Natur aus sehr mit den Themen beschäftigt, die die UN durch die SDGs aufwirft.''Es ist auch irgendwie in mein Geschäft eingeflochten. Zum Beispiel bei der Frage des Klimaschutzes. Aus ihrer eigenen Motivation heraus trifft sie bereits sehr bewusste, nachhaltige Entscheidungen.''Wenn ich kann, lasse ich alles segeln. Ich benutze den Motor so wenig wie möglich. Nur, wenn ich muss. Also solche Dinge. Ich habe überlegt, ob ich von einem Dieselmotor auf einen anderen Motor umsteigen soll. Aber ich benutze den Motor nur sehr wenig. Also dachte ich auch, wenn ich ihn wegwerfe, entsteht Abfall. Ich habe ein Solarpanel an Bord, das ich zur Stromerzeugung nutze. Ich benutze nie Landstrom. Ich habe immer Gläser an Bord, damit ich sie waschen kann. Ich habe Waschmittel, Reinigungsmittel. Das gehört alles dazu.“ Das Nachhaltigste ist natürlich immer noch das Transportmittel selbst. ''Segeln ist natürlich auch ein nachhaltiges Transportmittel. Man nutzt einfach den Wind. Wir segeln mit der Strömung, also nutzen wir auch die Kraft des Wassers. Wenn ich ehrlich bin, ist das sehr stark in mein Leben eingeflochten.“

Was würden Sie anderen Unternehmern raten?

In dieser Zeit gut abzuschneiden ist sehr schwierig. Denn man steht vor sehr komplizierten Entscheidungen. Aber es ist eigentlich eine sehr schöne Herausforderung, etwas besser zu machen, indem man sich der Dinge bewusst ist.“ So beschreibt Nienke Dijkstra das nachhaltige Unternehmertum. Es gibt immer Raum, es besser zu machen, noch nachhaltiger zu werden. Es ist besonders wichtig, dass man sich der Entscheidungen, die man trifft, bewusst ist. Es liegt in den kleinen Dingen.

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